Den einen Pullover, der wie angegossen sitzt, aber leider in die Jahre gekommen ist, hat wohl jeder im Kleiderschrank. Wer stricken kann, ist klar im Vorteil. Denn der Schnitt kann einfach abgenommen und das schicke Teil nachgestrickt werden. In diesem Beitrag erfährst du, wie du einen Strickschnitt herstellst.
Benötigte Materialien für den Strickschnitt
Das Kleidungsstück von dem der Schnitt abgenommen werden soll
Transparente Folie (z.B. eine Rolle Geschenkfolie)
Packpapier in der richtigen Größe
Wasserfester Lackstift
Klebeband (z.B. Tesaband)
Schere, Maßband und Lineal
Die Anleitung für den Strickschnitt
Um einen Schnitt von einem Kleidungsstück abzunehmen, wird eine glatte Arbeitsfläche benötigt, die entsprechend groß ist. Ein Küchentisch eignet sich gut. Steht keiner zur Verfügung, einfach auf dem Fußboden arbeiten.
Schritt 1: Bügeln
Das Kleidungsstück, von dem der Schnitt abgenommen werden soll, muss zerst einmal gebügelt werden. Dazu wird es links auf links gezogen. Für die folgenden Arbeitsschritte ist es von Vorteil, wenn alle Nähte gut zu erkennen sind und zu sehen ist, wie groß die Nahtzugaben ausfallen.
Schritt 2: Platzieren und Fixieren
Das auf links gedrehte Kleidungsstück auf der Arbeitsfläche ausbreiten und ausgehend von den Nähten alles sorgfältig glattstreichen. Die transparente Geschenkfolie auf dem Stoff ausrollen und sie anschließend an den Seiten mit Klebeband auf der Arbeitsfläche fixieren. Das ist wichtig, damit die Folie beim Zeichnen nicht mehr verrutschen kann. Beim Kleben stets darauf achten, dass die Folie keine Wellen oder Falten schlägt, sondern ganz glatt – fast stramm – auf dem Stoff liegt.
Schritt 3: Abzeichnen
Mit dem wasserfesten Lackstift die äußeren Konturen des Kleidungsstücks auf die Geschenkfolie übertragen. Dabei auch sämtliche Details des Schnitts mit übernehmen. Das kann zum Beispiel die Position der Armkugel, des Halsausschnitts oder des Kragen und der einzelnen Bündchen sein.
Schritt 4: Ausschneiden
Den provisorischen Folien-Strickschnitt mit der Schere entlang der äußeren Konturen ausschneiden.
Schritt 5: Übertragen
Das Packpapier auf der Arbeitsfläche ausbreiten und den provisorischen Strickschnitt darüber legen. Mit dem Lackstift die äußeren Konturen nachfahren und anschließend sämtliche Details (Ärmel, Ausschnitt, Kragen, Bündchen) auf das Packpapier übertragen. Den Strickschnitt entlang der äußeren Konturen ausschneiden.
Schritt 6: Gegenprobe
Bei einem Schnitt für ein Oberteil wird nun überprüft, ob der angefertigte Strickschnitt symmetrisch ist. Dazu den Packpapier-Schnitt in der Mitte knicken und durch Übereinanderlegen der beiden Hälften sicherstellen, dass exakt gegengleich gearbeitet wurde. Abweichungen können nun noch einmal korrigiert werden.
Schritt 7: Maße notieren
Am fertigen Strickschnitt mit dem Maßband wichtige Werte ausmessen und direkt auf dem Schnitt vermerken. Dazu gehört auf jeden Fall die Länge und die Brustweite des Kleidungsstücks, der Beginn des Halsausschnitts oder die Schrägungen bei einem Raglanpullover. Auch die Breite der Bündchen kann notiert werden.
Das wars, fertig ist der Strickschnitt für den Lieblingspullover oder ein anderes Kleidungsstück. Aufbewahrt wird die selber hergestellte Schnittvorlage am besten fein säuberlich in einer Klarsichthülle. Das schützt das empfindliche Papier und hat auch noch einen weiteren Vorteil: Mit dem Lackstift kann direkt auf der Folie notiert werden, um welchen Schnitt es sich handelt. Denn wenn es mit der Zeit immer mehr Strickschnitte werden, die sich in der Schublade ansammeln, bleibt so alles schön geordnet und übersichtlich.
Foto und Text: Christiane Mester
Diese Vorgehensweise finde ich sehr hilfreich. Mein nächstes Projekt wird mithilfe Ihres Vorschlags in Angriff genommen werden.
Danke!