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Die Strickanleitung für die beiden Ärmel des Raglanpullovers
Die beiden Ärmel des Raglanpullovers beginnen wie das Vorderteil und das Rückenteil jeweils mit einem 1/1-Bündchenmuster ( * 1 re, 1 li * 1 re) . Dafür auf dem Feinstricker mit Doppelbett einen Maschenanschlag über 57 Nadeln vorbereiten: Auf der linken Seite des Hauptbetts ist dabei bis einschließlich der Nadel mit der Nummer 28 jede zweite Nadel belegt, auf der rechten Seite des Hauptbetts jede zweite Nadel bis einschließlich der Nadel mit der Nummer 29. An den Leerstellen stoßen die dazwischenliegenden Nadeln des Doppelbetts nach oben.

Den 1/1-Maschenanschlag mit den Einstellungen laut Handbuch für die Doppelbett-Strickmaschine ausführen – mit einer geringfügigen Abweichung: Die Maschenweite dabei nicht auf Null stellen, sondern auf Maschenweite 0,25. Anschließend stehen die Schlitten auf der linken Seite der beiden Nadelbetten.

Die Maschenweite an den beiden Schlitten auf 9,75 einstellen, den Reihenzähler am Hauptbett auf Null zurücksetzen und insgesamt 34 Reihen Bündchenmuster (* 1 re, 1 li * 1 re) stricken.

(Hinweis zur Ärmellänge: Die Ärmel sind bei diesen Raglanmodell etwas länger gestrickt als bei einer Normalgröße üblich. Die zusätzliche Länge wurde der Einfachheit halber den Ärmelbündchen zugeschlagen. Für eine normale Ärmellänge bei den Bündchen etwa 20 Reihen weniger arbeiten als angegeben.)

Die rechten Maschen vom Doppelbett auf die freien Nadeln des Hauptbetts hochhängen. Dabei zwei 1er-Deckernadeln benutzen. Den Abstreifer am Hauptschlitten wechseln und das Gestrick mit einigen Reihen Glattgestrick mit Kontrastgarn von der Strickmaschine abwerfen. Dafür zuvor den Abstreifer am Schlitten wechseln. Den Anschlagkamm entfernen und die 57 Maschen mit der Deckernadel auf den Mittelstricker bringen.

Auf dem Mittelstricker sind nun zwischen der 28. Nadel (linke Seite des Nadelbetts) und der 29. Nadel (rechte Seite des Nadelbetts) alle Nadeln belegt. Das Kontrastgarn entfernen, den Reihenzähler des Mittelstrickers auf 50 Reihen stellen. Ab jetzt wird glatt mit Maschenweite 4,5 weiter hochgestrickt. Nur an den beiden Außenseiten des Strickstücks wird das Bündchenmuster jeweils über sechs Maschen wie gehabt fortgeführt.

Hierfür werden an den beiden Seiten je drei linke Maschen per Hand bis zum Bündchen hinunter aufgelöst und mit der Hakennadel als rechte Maschen wieder hochgehäkelt. Und zwar wie folgt: Nach dem Glattstricken einiger Reihen (etwa 20 Reihen) links und rechts am Gestrick die zweite, vierte und sechste Außenmasche bis nach unten zum Bündchenmuster auflösen und die vormals links gestrickten Maschen mit der Hakennadel von unten nach oben zu rechten Maschen umarbeiten.

Dieses Verfahren wird bis zur Fertigstellung des Ärmels an den Außenseiten bis noch oben fortgeführt. Die klassische Raglanlinie entspringt damit optisch aus dem 1/1-Ärmelbündchen und mündet schließlich in das 1/1-Bündchenmuster des Halsausschnitts.

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Zudem wird nach dem Bündchen in bestimmten Abständen jeweils links und rechts eine Masche zugenommen. Die Zunahmestelle liegt dabei jeweils nicht ganz außen am Strickstück, sondern gleich rechts beziehungsweise links neben dem Bündchenmusterstreifen. Dafür vor dem Stricken der 51. Reihe mit der 3/1-Deckenadel die ersten sieben Außenmaschen jeweils eine Nadel nach links beziehungsweise rechts umheben. Die freigewordene Nadel mit der rechts beziehungsweise links daneben liegenden Masche der Vorreihe belegen.

(Zunahmeverfahren am Beispiel der 51. Reihe des Ärmels: Auf der linken Seite des Nadelbetts die sieben äußeren Maschen mit den Nadelnummern 28, 27, 26, 25, 24, 23, 22 jeweils eine Nadel nach links umhängen. Die leere Nadel mit der Nummer 22 wird nun gefüllt mit der Masche der Vorreihe von der Nadel mit der Nummer 21. Belegt sind damit auf der linken des Nadelbetts die Nadeln mit den Nummern eins bis 29.

Auf der rechten Seite des Nadelbetts gegengleich arbeiten: Die sieben äußeren Maschen mit den Nadelnummern 29, 28, 27, 26, 25, 24, 23 jeweils eine Nadel nach rechts umhängen. Die leere Nadel mit der der Nadelnummer 23 wird nun gefüllt mit der Masche der Vorreihe von der Nadel mit der Nummer 22. Belegt sind damit auf der rechten des Nadelbetts die Nadeln mit den Nummern eins bis 30.)

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Diese Zunahmen vor dem Stricken der 51. Reihe wie beschrieben ausführen und vor dem Stricken der folgenden Reihen stetig wiederholen, nämlich in den Reihen 57, 63, 75, 83, 89, 95, 101, 107, 113, 121, 127, 133, 139 und142. In regelmäßigen Abständen den Bündchenmusterstreifen auf beiden Seiten durch Umhäkeln der betreffenden Maschen von linken zu rechten Maschen weiter fortführen.

Nach dem Stricken der 142. Reihe ist die Maschenzahl auf 87 Maschen angewachsen. Belegt sind die Nadeln 43 (links auf dem Nadelbett) bis 44 (rechts auf dem Nadelbett). Über die beiden äußeren Nadeln einen Markierungsfaden aus Kontrastgarn hängen und die 143. Reihe über alle 87 Maschen hinweg glatt stricken.

Nun beginnen die klassischen Raglanabnahmen im oberen Bereich des Raglanärmels. Ab der 144. Reihe bis einschließlich der 216. Reihe wird in jeder zweiten Reihe links und rechts am Strickstück jeweils eine Masche abgenommen. Die Zunahmestelle liegt dabei wie gehabt nicht ganz außen am Strickstück, sondern gleich rechts beziehungsweise links neben dem Bündchenmusterstreifen.


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Dafür vor dem Stricken der 144./146./148./150./152./.154./156./(…)/216. Reihe mit der 1er-Deckenadel die achte Außenmasche auf die siebte Außenmasche umhängen und dann beide Maschen auf die freigewordene achte Nadel umhängen. Die restlichen sechs Außenmaschen mit der 3er-Deckernadel jeweils eine Nadel nach rechts beziehungsweise links umhängen.

(Abnahmeverfahren am Beispiel der 144. Reihe des Ärmels: Auf der linken Seite des Nadelbetts die Masche der Nadelnummer 36 auf die Nadel mit der Nummer 37 umhängen und beide Maschen zusammen auf die Nadel mit der Nummer 36 umhängen. Die Maschen der Nadelnummern 43 bis 38 jeweils eine Nadel weiter nach rechts hängen. Belegt sind auf der linken des Nadelbetts jetzt noch die Nadeln mit den Nummern eins bis 42.

Auf der rechten Seite des Nadelbetts die Masche der Nadelnummer 37 auf die Nadel mit der Nummer 38 umhängen und beide Maschen zusammen auf die Nadel mit der Nummer 37 umhängen. Die Maschen der Nadelnummern 39 bis 44 jeweils eine Nadel weiter nach links hängen. Belegt sind auf der rechten des Nadelbetts jetzt noch die Nadeln mit den Nummern eins bis 43.)




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Nach diesem Schema bis einschließlich der 214. Reihe in jeder zweiten Reihe Maschen abnehmen. Dabei weiterhin die Raglanlinie aus dem Streifen Bündchenmuster arbeiten, indem alle paar Strickreihen die betreffenden Maschen händisch mit der Hakennadel von linken Maschen zu rechten Maschen umgearbeitet werden.

Ganz zum Schluss stellt die 216. Reihe eine Ausnahme dar. Hier wird zum Abnehmen die Masche, die gleich links beziehungsweise gleich rechts neben der Mittelmasche des Ärmels liegt, zu der Mittelmasche auf die Nadel gehängt. Auf der mittleren Nadel des Strickteils liegen also vor dem Stricken der 216. Reihe drei Maschen. Die äußeren Maschen ein letztes Mal wie gehabt um eine Nadel nach rechts beziehungsweise nach links umhängen, und die 216. Reihe stricken.

Nach dem Stricken der 216. Reihe sind auf der linken Seite des Nadelbetts die Nadeln mit der Nummer eins bis sechs belegt und auf der rechten Seite des Nadelbetts die Nadeln mit den Nummern eins bis sieben. Die Maschenzahl hat sich auf insgesamt 13 Maschen reduziert.

Noch ein Mal an den Seiten des Strickstücks die linken Maschen für die beiden Bündchenmusterstreifen zu rechten Maschen umarbeiten und dann die restlichen 13 Maschen mit einigen Reihen Kontrastgarn vom Mittelstricker abwerfen und beiseite legen.

Nun wird zunächst der Kragen-Teil des Ärmels auf dem Feinstricker im 1/1-Bündchenmuster (* 1 re, 1 li * 1 re) gestrickt. Nach Handbuch auf Haupt- und Doppelbett einen Maschenanschlag über 13 Maschen vorbereiten: Auf der linken Seite des Hauptbetts ist bis einschließlich der Nadel mit der Nummer sechs jede zweite Nadel belegt, auf der rechten Seite des Hauptbetts jede zweite bis einschließlich der Nadel mit der Nummer sieben. An den Leerstellen stoßen die dazwischenliegenden Nadeln des Doppelbetts nach oben.

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Den 1/1-Maschenanschlag laut Handbuch ausführen – mit einer geringfügigen Abweichung: Die Maschenweite dabei nicht auf Null stellen, sondern auf Maschenweite 0,25. Anschließend stehen die beiden Schlitten auf der linken Seite des Nadelbetts.

Die Maschenweite jeweils auf 9,75 einstellen, den Reihenzähler auf Null zurücksetzen und 48 Reihen Bündchenmuster (* 1 re, 1 li * 1 re) stricken. Anschließend die Doppelbettmaschen auf die freien Nadeln des Hauptbetts hängen und das Gestrick mit einigen Reihen Glattgestrick mit Kontrastgarn von der Maschine abwerfen. Den Anschlagkamm entfernen, die Arbeit wenden und die 13 Maschen zurück auf die Nadeln des Hauptbetts hängen.

Nun wird der Raglanärmel mit dem Rollkragen-Teil zusammengefügt. Dafür die 13 Maschen des Ärmels mit der Deckenadel zu den Maschen des Kragens hängen. Dabei schaut man auf die linken Maschen des Ärmels. Auf jeder Nadel des Hauptbetts liegen nun zwei Maschen – eine Ärmelmasche und eine Kragenmasche. Die Maschenweite auf zehn stellen und eine Reihe glatt über alle 13 Doppelmaschen hinweg stricken. Im Anschluss daran an den beiden Seiten des Gestricks ein letztes Mal mit der Hakennadel die Maschen für das fortgeführte Bündchenmuster von linken zu rechten Maschen umarbeiten. Anschließend alle Maschen abketten.


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Dabei mit dem Arbeitsfaden arbeiten: Eine Masche umhängen, die beiden Maschen händisch mit dem Arbeitsfaden abstricken, die neue Masche zur Masche auf der nächsten Nadel hängen, beide zusammen händisch abstricken usw. bis alle Maschen abgekettet sind. Der erste Ärmel ist fertig. Den zweiten Ärmel genauso arbeiten.

 

Die Fertigstellung des Pullovers im Raglanschnitt
Die vier Strickteile anfeuchten, spannen und trocknen lassen. Dabei darauf achten, dass sich die Markierungsfäden nicht lösen. Diese sind wichtig für das Zusammennähen der einzelnen Strickteile im nächsten Arbeitsschritt.

Zusammengenäht wird auf der rechten Seite, also der Außenseite des Pullovers. Die Naht verläuft nicht an der Randmasche, sondern auf der zweiten Masche, die eine linke Masche ist. Die beiden Seiten des Vorderteils und des Rückenteils vom Bündchen aus von unten bis zu den Markierungsfäden schließen. Die Markierungen anschließend nicht entfernen.

Nun werden das Vorderteil und das Rückenteil des Raglanpullovers nacheinander mit den beiden Ärmeln verbunden. Beim Zusammennähen vom Kragen aus bis zu den Markierungsfäden arbeiten. Mit der Wollnadel eingestochen wird wie gehabt in die zweite Masche am Rand, die eine linke Masche ist. Zum Schluss noch die Seitennähte der beiden Ärmel vom Ärmelbündchen bis hoch zu den Markierungsfäden schließen. Die Markierungsfäden können im Anschluss daran entfernt werden, der Pullover im Raglanschnitt ist fertig.

Grafiken und Text: Christiane Mester