Einige Facebook-Fanpages haben am linken Seitenrand Register, die es so bei Facebook gar nicht gibt. Zwischen altbekannten Tabs wie Fotos oder Videos, tauchen hier und da auch Reiter von Pinterest, Instagram und YouTube auf. Wo kommen die denn her, habe ich mich gefragt und staunte beim *Draufklick nicht schlecht: Sogar eine ganze Webseite lässt sich einbinden, wie beispielsweise ein Blogpost oder eine Shopseite. So funktioniert es:
Dahinter steckt immer eine Facebook-App. Auf der maschentext.de-Seite benutze ich für die Tabs seit Kurzem Woobox. Wer vor dem Weiterlesen schnell mal schauen will – so macht sich die App in Aktion. In der Basisversion ist die App kostenlos und bietet Facebook-Tabs für Pinterest, Twitter, Instagram, YouTube und ein HTML-Tab ist auch dabei, das die besagte Webseiten-Integration ermöglicht. Damit habe ich zum Beispiel mein Stricklexikon eingebunden und zwar nur über die Eingabe der URL. In dem Fall funktioniert das Tab als Verlinkung. Mit einem Klick auf das Register werden die Nutzer auf die gewählte Seite weitergeleitet. Allein das finde ich ziemlich super, wenngleich ich über die längerfristige Performance der App noch nichts sagen kann.
Für Pinterest bietet das Facebook-Tab zwei Darstellungsmöglichkeiten. Entweder zeigt es eine Übersicht aller Pinnwände eines Accounts an oder eine bestimmte Pinnwand. Um den Reiter einzurichten, reicht es aus, den Pinterest-Nutzernamen einzugeben. Gleich darauf können die Seitenbesucher die Inhalte durchstöbern, sich die einzelnen Pins anschauen und je nach Voreinstellung, die Bilder auch gleich bei Facebook teilen. Und das alles, ohne die Fanpage zu verlassen. Ein „Follow“-Button wird ebenfalls eingeblendet.
Der Microblogging-Dienst Twitter ist in der Strick-Community weniger verbreitet. Wer jedoch einen Account hat und den ein wenig beleben möchte, kann sein Profil über das Facebook-Tab genau so einblenden, wie es auch bei Twitter gestaltet ist. Das eigene Farbschema wird übernommen. Für die Darstellung dieses Reiters gibt es gleich mehrere Optionen. Angezeigt werden können alle Tweets oder die Inhalte eines ausgewählten Hashtags, und zwar inklusive der Antworten anderer Nutzer oder wahlweise auch ohne.
Das Instagram Facebook-Tab verfügt ebenfalls über den „Folgen“-Button und eingeblendet werden – genau wie im Falle von Twitter – entweder alle Fotos oder nur die Bilder, die bei Instagram unter einzelnen Hashtags veröffentlicht wurden. Für beide Plattformen gilt, dass die Woobox-App zusätzlich über den Twitter- bzw. Insta-Account autorisiert werden muss. Hier scheint die App leider den einen oder anderen Bug zu haben. Bei der Ersteinrichtung bin ich eher intuitiv vorgegangen und wohl nicht Eins zu Eins der Anleitung von der Anbieter-Website gefolgt. Jetzt hakt es an der Profil-Aktualisierung. Das Problem scheinen auch andere App-Nutzer schon gehabt zu haben, wie ich auf der Seite des App-Supports gelesen habe. Am besten ist es wohl, das Tab nun zu löschen und nochmal neu zu initialisieren.
Richtig gut gefällt mir der YouTube-Reiter. Der Name des Kanals reicht aus, damit die Videos erscheinen. So sind sie immer im Fokus, ohne dass sie extra nochmal bei Facebook hochgeladen werden müssen. Das Aktuellste erscheint ganz oben und wird größer angezeigt als alle Folgenden. Es ist aber möglich, diese prominente Platzierung auch einem anderen Video zuzuweisen. Wichtig zu wissen ist noch, dass bereits der Klick auf den Reiter Autoplay auslöst.
Und das Beste zum Schluss: Mit dem Custom HTML-Tab lässt sich eine beliebige Webseite in die Facebook-Seite integrieren und zwar auf unterschiedliche Weise. Wird eine bestimmte URL eingebunden, gibt es zum einen die Option, die entsprechende Seite im selben Fenster anzeigen zu lassen und zum anderen kann der Klick auf den Reiter auch einen Redirect auslösen. Dann wird der Fanpage-Nutzer direkt auf diese Seite weitergeleitet. Das ist für die Blogger und Shopbetreiber unter den Strickbegeisterten wohl eine der nützlichsten Funktion der Facebook-Tabs. Wer Lust hat zu programmieren, kann für das Tab HTML- und Javascript-Code einfügen und die Seite in CSS stylen. Das Bearbeitungsfenster verfügt hierfür auch über eine Werkzeugleiste. Ausprobiert habe ich das noch nicht, weil der Link zu einer ausgesuchten Webseite genau das ist, wonach ich gesucht habe.
Einen Nachteil gibt es allerdings noch: User, die sich die Fanpage in der mobilen Version anschauen, werden die tollen Tabs leider nicht zu Sehen bekommen. Dieser Service wird nur gegen Bezahlung frei geschaltet. Das gilt auch für die Umfragen- und die Quizfunktion sowie für die zahlreichen weiteren Tools. Kosten von mindestens 30 Dollar im Monat für die Basisversion, halte ich für völlig übertrieben. Die beschriebenen Gratisfunktionen sind jedoch super und daher lohnt sich die App auf jeden Fall, finde ich. Hier geht’s zur Woobox-Website. Für spezielle Fragen zur App gibt es dort eine FAQ- und eine Support-Seite.
Shot und Text: Christiane Mester
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